"Letztes Statement der ESL zum Fall PG"
Hallo Leute,
die ESL hat sich Entschieden ein letztes Statement zum Thema pG/Disqualifikation abzugeben. In diesem Statement wird im Besonderen auf Kritik an der ESL Stellung bezogen, es gewährt auch einen kleinen Einblick in die Entscheidungsfindung. Die Beweisführung bleibt aber wie immer geheim. Bleibt zu hoffen, dass wir das unerfreuliche Thema bald hinter uns lassen können.
Der Fall pG - Final Words
Die Disqualifizierung des Teams „pro-Gaming“ aus der aktuellen Counter-Strike Saison der ESL Pro Series hat große Wellen geschlagen. Dies war abzusehen, immerhin war dies ein bisher einmaliger Fall in der Geschichte der EPS. Wie schon vor unserer Entscheidung haben und werden wir uns an keinen öffentlichen Hetzkampagnen und Diskussionen beteiligen. Dennoch muss ich, als Leiter der ESL, ein paar Fakten klar stellen und Unwahrheiten aus dem Weg räumen, die so nicht stehengelassen werden können. Dies ist kein weiterer Schritt im Fall pro-Gaming, dies ist der Abschluß.
Der aktuell in der Luft schwebende Vorwurf gegenüber der ESL lautet zusammengefasst in etwa: „Die ESL hat aufgrund von Druck seitens anderer EPS Teams und der Community den Spieler eddy und das Team pro-Gaming ohne Beweise disqualifiziert, ohne dass sich das Team hätte rechtfertigen können.“
Gehen wir auf die verschiedenen Teile im Einzelnen ein :
1)
"Druck seitens anderer EPS Teams und der Community"
Die ESL hat durch inzwischen sechs abgeschlossene EPS Saisons oft genug und mehr als deutlich gezeigt, dass wir uns durch die Teams nicht beeinflussen lassen. Und schon gar nicht lassen wir uns von Filmchen beeinflussen, deren Aussagekraft gleich null ist. EPS Spieler können Proteste einreichen, diese werden von uns geprüft und bewertet und wir fällen am Ende die Entscheidung.
2)
"ohne Beweise disqualifiziert"
Das Thema ist alt und kommt immer mal wieder auf den Tisch, doch nur weil wir unsere Beweisführung nicht offenlegen, heißt dies nicht dass wir keine hätten. Wir haben unsere Gründe diese nicht offenzulegen, z.B. um es zukünftigen Cheatern nicht leichter zu machen. Das war in vergangenen Entscheidungen der ESL so und wird auch in Zukunft so bleiben.
Wir sind vor allem und in erster Linie unserer eigenen Verantwortung verpflichtet. Wir haben im Falle von pro-Gaming entschieden, dass die uns vorliegenden Fakten ausreichen, das Team vom Wettbewerb auszuschliessen.
Diese Fakten stützen sich nicht nur auf die besagten Matches außerhalb der EPS, sondern auch auf mindestens zwei Fälle vorangeganger EPS Spiele. Bei diesen Spielen wurden die Demos als kritisch, aber alleine nicht ausreichend eingestuft. Hätten wir nur aufgrund von Verdacht und externem Druck entschieden, so hätten wir pG schon vor Wochen disqualifizieren müssen. Doch dies haben wir nicht getan.
Außerdem möchte ich deutlich darauf hinweisen, dass diese Entscheidung nicht von einer oder nur ein paar Personen gefällt wurde. Insgesamt haben vier getrennte Gremien diese Entscheidung einstimmig getragen: Die EPS Admins, das ESL Anticheat-Squad, die Core Admins und schliesslich meine Person als Kopf der ESL.
An der Stelle möchte ich im Besonderen auf unser Anticheat-Squad eingehen, um dessen Kompetenz zu verdeutlichen. Das Anticheat-Squad der ESL besteht nun seit fast drei Jahren. Es umfasst derzeit 10 aktive Mitglieder, die täglich Demos analysieren. Insgesamt wurden schon über 6.000(!) Demos gesichtet, analysiert und bewertet, allein im den letzten halben Jahr weit über 2.000 Entscheidungen gefällt. Dabei werden immer nur die Original Demos angesehen, oft nicht nur ein- oder zweimal sondern immer und immer wieder. Da immer das Gebot „im Zweifel für den Angeklagten“ gilt, reicht eine Gegenstimme aus, ein Zweifel, um einen Beschuldigten freizusprechen.
Es gibt wohl kaum jemanden in Deutschland oder sogar Europa, der sich anmaßen kann über solch eine Erfahrung zu verfügen.
3)
"ohne dass sich das Team hätte rechtfertigen können."
Die Fakten sehen so aus: Am Freitag wurde das Team gebeten, sich zu verschiedenen Auffälligkeiten der Demos zu äußern und zu rechtfertigen. Die Antwort kam im Laufe des Wochenendes, am Montag wurde unsere Entscheidung gefällt. Durch den Feiertag bedingt sollte die Entscheidung allerdings erst am Dienstag bekannt gegeben werden, da Mail und News erst formuliert werden mussten. Dass es ein Informationsleck gab, wodurch eine externe Seite bereits am Montag Abend eine News hatte, war mit Sicherheit nicht von uns gewollt. Unsere offizielle News wurde am Dienstag fertiggestellt, sollte aber erst am Abend online gehen, um dem Team pro-Gaming die Chance einer Reaktion auf unsere Mail zu geben, die wir gegen Mittag verschickt haben. Als aber Teile dieser Mail im IRC veröffentlicht wurden, sahen wir uns gezwungen die News online zu stellen, um wilden Gerüchten vorzubeugen.
Als der Spieler pG|chrizzo dann unangemeldet bei uns im Turtle Office erschienen ist, haben wir uns die Zeit genommen ihn anzuhören. Im Laufe des Gespräches haben wir ihm zugesagt, dass sich das Team erneut zu den verschiedenen Stellen äußern kann, ohne aber unsere Entscheidung in Frage zu stellen oder irgendetwas zu versprechen. Daraufhin haben sich sowohl die EPS-Admins als auch die Anti-Cheats-Admins am Abend mit den Spielern im Chat getroffen. Das hat nichts mit Unsicherheit der eigenen Entscheidung zu tun, sondern nur der Fairness gegenüber den Spielern. Und wie gesagt, es war nicht geplant, dies nach der Veröffentlichung der News zu tun. Das Gespräch im IRC hat die Entscheidung aber nicht in Frage stellen können.
Die Diskussion ist damit beendet, es steht jedem frei sich seine eigene Meinung zu bilden. Wir sind uns unserer Entscheidungen sicher, denn wir kennen die uns vorliegenden Fakten und haben nach besten Wissen und Gewissen entschieden.
//Thefly,
//Head of Electronic Sports League
Quelle :
http://www.esl-europe.net/de/news/16463/
mfg
Berserker